44 Stunden Zeit, 100 kluge Frauen und Männer, mehr als 25 inspirierende Vorträge, Diskussionsrunden und Workshops, jede Menge Raum für Kreativität und inspirierende Momente: Die besten Voraussetzungen, um über Digitalisierung, technologischen Wandel Technologiewende und Frauenbilder zu debattieren, Ideen und Problemlösungsansätze zu entwickeln, Seilschaften zu bilden, beim Wellness zu netzwerken und auch mal eine Runde Fußball zu spielen. Die Elefantinnenrunde im November 2019 stand unter dem Motto „Meine drei wichtigsten Erfolgsfaktoren“. Kaum zu glauben, dass das Elefantinnen-Wochenende schon eineinhalb Jahre her ist.

Von mutigen Familienmodellen und intelligenten Städten

Den Anfang machte am Freitagabend (15. November 2019) ein Mann. Erik Neumann, ehemaliger Geschäftsführer des europäischen Innovationskonsortiums, hatte sich dazu entschieden, seinen Job zu kündigen und Vollzeit für seine Familie da zu sein. Im Rahmen seiner Key Note Speech gab er spannende Einblicke in Hintergründe und Entscheidungsprozesse und hatte Tipps parat, wie dieses Familienmodell in der Praxis umsetzbar ist.

Von innovativen Familienmodellen zu vernetzten Städten und intelligenten Logistiklösungen: Um das Thema Smart Cities drehte sich die anschließende Fishbowl-Diskussion mit Susanne Dehmel, Geschäftsführerin von Bitkom und Mitglied der Enquete-Kommission für künstliche Intelligenz, Sabine Müller, CEO DHL Consulting, und Thuy Chinh Duong, Produktentwicklerin bei MotionTag. Über digitale Beteiligungsangebote, Smart Locks an Haustüren und Roboter als Paketboten diskutierten die TeilnehmerInnen der Elefantinnenrunde genauso heiß wie über Datenschutz, staatliche Regulierung und Deutschlands Position im Smart City-Vergleich.

Elefantinnen auf die Bühne: vielseitige Workshops und kollegiale Intelligenz

Der Samstag (16. November 2019) startete mit Workshops und kollegialer Intelligenz. Für die Elefantinnen hieß es: Rauf auf die Bühnen! Von Feedback-Kultur und Selbstwahrnehmung, über Autonomes Fahren bis hin zu DSGVO und Aktieninvestments – die Themenliste war vielfältig.

  • Einige Workshop-Besucherinnen gingen der Frage nach, ob New Work den Gordischen Knoten unserer Zeit lösen kann. Sie haben sich Management-Begriff der Stunde vorgeknöpft, diese von hinten „aufgeknotet“ und sich dabei viele Gedanken über das Thema Selbstorganisation gemacht.
  • Andere entlarvten Argumentationstricks der AfD und lernten, wie es gelingen kann, faule Argumentationen zu enttarnen und Tricks von unfairen Gesprächspartnern erfolgreich zu begegnen.
  • Auch das Thema Mobilität stand auf der Workshop-Agenda. Einige Teilnehmerinnen haben ein Zukunftsszenario für Mobilität im Jahr 2050 Dabei ging es um die Fragen, wozu wir uns mit dem Transportmittel heute auf den Weg machen und welche Wege zukünftig wegfallen werden.
  • Eine Gruppe der Elefantinnen beschäftigte sich mit geistigem Eigentum (intellectual property rights, IP), erfuhr, wie man gute Ideen schützen und vermarkten kann und warum die Harry-Potter-Romane echter IP-Zauber sind.
  • In einem Workshop zum Thema Stereotype haben die Teilnehmerinnen anhand von Beispielen aus Public Diplomacy und interkultureller Kommunikation Anleitung an die Hand bekommen, um diese zu identifizieren und zu überwinden. Eine Erkenntnis: Auch Humor kann dabei hilfreich sein.
  • Was kann Frau tun, damit ihr eigenes Geldvermögen nicht durch Inflation und Negativzins dahinschmilzt? Teilnehmerinnen der Elefantinnenrunde informierten sich über erfolgreiche Geldanlagen abseits des Sparbuchs und erhielten einen Überblick über Anlageformen, Risiken und wichtige Kennzahlen.

Parallel zu den Workshops fand eine „KI-Session“ statt. KI steht für kollegiale Intelligenz und kreativen Input. Dabei handelt es sich um ein Beratungsformat der Elefantinnenrunde, das sich an EntscheidungsträgerInnen in verschiedenen Positionen richtet. Sabine Müller, CEO bei DHL Consulting, wollte von fünf ausgewählten Frauen wissen, wie es gelingen kann, dass mehr Frauen Verantwortung in operativen Bereichen bei DHL übernehmen und sich damit wichtige Fähigkeiten aneignen, die für die nächste Stufe auf der Karriereleiter eine Voraussetzung sind. Aus der 80-minütigen Diskussionsrunde nahm sie viele Impulse, Perspektiven, Lösungsansätze und persönliche “Next Steps” mit.

Frauenquote, Frauennetzwerke, Frauenpower

Am Nachmittag erwartete die Elefantinnen dann einer der Höhepunkte: die Elefantinnenrunde – eine Podiumsdiskussion mit sechs herausragenden und hochkarätigen RednerInnen. Simone Menne (Aufsichtsrätin u.a. BMW), Dr. Katrin Suder (Vorsitzende des Digitalrats der Bundesregierung), Katja Kraus (ehemalige Nationaltorhüterin, ADIDAS-Aufsichtsrätin, Managing Partner Jung von Matt/sports GmbH), Sabine Müller (CEO DHL Consulting), Dr. Tanja Wiebe (CEO FinTax) und Elmer Schialer (Peruanischer Botschafter in Deutschland) diskutierten mit Bettina Weiguny (FAZ-Autorin) über Erfolgsfaktoren auf ihrem Karriereweg, Work-Life-Balance, Machtgefüge und Sprache und Diversity-Kultur in Unternehmen. Abgerundet wurde die Podiumsdiskussion durch eine Reihe von World Cafés, bei denen die Elefantinnen einzelne Themen und Detailfragen mit den Gästen in Kleingruppen diskutieren konnten.

  • Gemeinsam mit Aufsichtsrätin Simone Menne tauschten sich einige Frauen darüber aus, wie Frauennetzwerke wirken und was sie Unternehmen bieten. Entstanden ist ein Leitfaden für den Aufbau erfolgreicher Frauennetzwerke.
  • Um die Frauenquote drehte sich die Debatte mit Dr. Katrin Suder und Katja Kraus. Ist eine Quote notwendig oder ein Zwang, der Realitäten verzerrt? Teilnehmerin Leonie Straten hat die Diskussionsrunde zusammengefasst und kommt zu einer handfesten, persönlichen Schlussfolgerung: Eine Frauenquote kann helfen, die notwendigen gesellschaftlichen Entwicklungen zu beschleunigen. Sie wäre ein lang überfälliges Zeichen dafür, dass sich Spielregeln ändern.

Nach dem Networking-Dinner stand das traditionelle Kamingespräch auf dem Programm. Schnell wurde deutlich: Vertraute Gespräche beim gemeinsamen Wellness sind die beste Gelegenheit, Seilschaften zu begründen. Prof. Dr. Andreas Eickhorst gab einen intensiven Einblick in seine Arbeit als Entwicklungspsychologe und Väterforscher. Im Mittelpunkt des regen Austauschs stand die Frage, wie man Väter dazu motiviert, sich intensiver in die aktive Elternschaft einzubringen und was wir tun können, dass Frauen in dieser Sache nicht allein kämpfen.

Kooperatives Battle statt Quick Wins: Frauenbilder im Fußball

Der Sonntag hob ein besonderes und leider unbeachtetes Nischenthema ganz oben auf die Agenda: Frauenfußball. Gemeinsam mit ExpertInnen aus Sport und Wirtschaft und unter dem Einsatz von Design-Thinking-Methoden gingen die Elefantinnen der Frage nach, was Unternehmen vom Frauenfußball lernen können und haben Frauenbilder erarbeitet, die Unternehmen nutzen können und die es attraktiv machen, Frauen im Fußball zu unterstützen. Unser Methodenkoffer reichte dabei von kreativen Brainstorming- und Reflexionssessions bis hin zu kurzen Sprints und kreativen Kick-Runden auf dem Fußballfeld. Ein Ergebnis: Frauen scheuen keinen Wettbewerb per se, sondern bevorzugen das Modell des „kooperativen Battles“, das sich auf Spielregeln, faire Vergleiche und Vergleichsgrundlagen und eine objektive Beurteilung durch einen unparteiischen Schiedsrichter stützt. Hier muss in vielen Unternehmen ein Kulturwandel stattfinden, wenn man für Frauen als Arbeitgeber attraktiv sein will.

Illustration: Juliane Pieper

Autorin: Larissa Rohr, Communications Managerin


Das sagen TeilnehmerInnen und SpeakerInnen zur Elefantinnenrunde 2019:

„Die Elefantinnenrunde 2019 war eine Bereicherung in der Sammlung meiner Erfahrungen. Keine Bühne für Gockel, sondern konzentriertes Arbeiten, Zuhören, Miteinander. Was ich mitnehme ist, neben den Kontakten zu vielen neuen Ansprechpartnerinnen, die Gewissheit, dass es sich lohnt für Themen zu arbeiten und der Energieschub, der sich daraus ergibt“ – Ute Groth, Speakerin

„Mit den Elefantinnen lassen sich drängende Probleme unserer Zeit an nur knapp 2 Tagen auf sehr unterschiedliche, tiefgründige und dabei immer wieder überraschend neue Weise betrachten. Eine echte Bereicherung.“ – Stefan, Teilnehmer

„Für uns ist die Elefantinnenrunde ein Wochenende voller inspirierender Ideen, kluger Gedanken und kreativer Momente. Wir sind voller Elan und Begeisterung nach Hause gefahren.“ – Jana Schubert & Larissa Rohr, Teilnehmerinnen

„Für mich ist die Elefantinnenrunde ein Ort, an dem Neues entsteht und Zukunft gestaltet wird – durch Frauen (und Männer) aus vielen Branchen und Berufen. Ein unvergleichlicher Perspektivenmix.“Sina Burmeister, Berliner Startup-Gründerin

„Für mich ist die Elefantinnenrunde ein äußerst wertvolles Netzwerk, indem Frauen in top Führungspositionen und welche, die auf dem Weg dorthin sind, sich in einmaliger persönlicher Atmosphäre gegenseitig austauschen und unterstützen. Gemeinschaftlich setzen sich wir Elefantinnen uns besonders für die Potentialentfaltung von Frauen ein.“ – Lea Regling, Volljuristin, Mediatorin und lösungsfokussierte Beraterin

„Die Elefantinnenrunde ist für mich eine einmalige Gelegenheit, von umfassenden Erfahrungswerten zu profitieren und eine neue Sichtweise auf verschiedene Themen und Lebenssituationen zu erlangen“. – Leonie Straten, gelernte Bankkauffrau und Jurastudentin

„Für mich ist die Elefantinnenrunde eine Möglichkeit mit faszinierenden Frauen aus den unterschiedlichsten Bereichen in Kontakt zu treten und so meinen Horizont zu erweitern.“ – Alicia Pointner, Rechtsreferendarin am Landgericht Heidelberg

„Für mich ist die Elefantinnenrunde ein inspirierendes Netzwerk toller und erfolgreicher Frauen, die sich gegenseitig motivieren und unterstützen und dabei gleichzeitig etwas an die Gesellschaft zurückgeben wollen.“ – Carolin Röther, Politikberaterin für nachhaltige Mobilität in den Niederlanden

„Für mich ist die Elefaninnenrunde eine tolle Möglichkeit, mich mit anderen motivierten und engagierten Frauen zu beruflichen Themen auszutauschen, uns gemeinsam weiterzuentwickeln und Impulse zu setzen“. –Paula Guesnet, Dipl.-Ing. (FH), Bereichsleiterin Data Competence Center bei einem Anbieter von Gebäudetechnik

„Für mich ist die Elefantinnenrunde ein Ort, an dem unterschiedlichen Perspektiven zusammenkommen und an dem sich eine Energie entwickelt, die mich inspiriert.“ – Angela Haas, Professionelle Erfinderin und Partnerin in einer Innovations-Beratung

Für mich ist die Elefantinnenrunde ein Blick über den Tellerrand auf interessante Frauen und inspirierende Themen.“ – Birgit Reiter, Rechtsanwältin und Medienmarketingfachwirtin